Zwar wird mittlerweile über Lockerungen der alltäglichen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie debattiert, wann und wie Sportveranstaltungen in absehbarer Zeit wieder stattfinden können, steht immer noch in den Sternen. Das betrifft natürlich auch den Motoball in Deutschland. Geisterspiele, wie sie im Fußball diskutiert werden, sind in der schnellsten Mannschaftssportart der Welt undenkbar. Zu sehr sind die Vereine in der Region von den Zuschauereinnahmen abhängig. Schon jetzt machen sich die Vereinsvorsitzenden in der Motoball-Bundesliga ihre Gedanken.

Der angedachte Saisonstart Anfang Mai, ist schon nicht mehr zu halten. Das sieht auch der Vorsitzende des Fachausschuss Motoball, Heiner Siebracht, so: „Es tendiert wohl auf Mitte Juni. Aber auch das ist erst einmal nur Spekulation.“ Für die Vereine ist aber vor allem die Planungssicherheit wichtig. Das unterstreicht auch der Vorsitzende des MSC Puma Kuppenheim, Hans-Georg Prestenbach: „Natürlich bereitet uns die momentane Situation große Sorgen. Keiner kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wann und ob es dieses Jahr überhaupt weitergeht. Obwohl der Spielbetrieb ruht, haben wir laufende Kosten für die Anlage und das Clubhaus. Das Motorsportfest über Pfingsten, eine unserer Haupteinnahmequellen, mussten wir absagen. Auch zahlreiche andere Veranstaltungen, an denen wir uns beteiligt hätten und die ein wenig Geld in die Vereinskasse gespült hätten, sind alle abgesagt oder finden nicht statt.“ Vor der gleichen Situation stehen die meisten Vereine in Deutschland. Frank Kube, der Vorsitzende des 1. MSC Seelze, unterstreicht: „Wir haben auch laufende Kosten und keine Einnahmen. Die Situation ist extrem schwierig, weil man auch nicht weiß wie es weitergeht.“

Das sieht auch Stephan E. Münzer so. Der Vorsitzende des MSC Comet Durmersheim wünscht sich eine klare Ansage des FA Motoballs und des DMSB, wie es weitergeht: „ Durch den Wegfall von Veranstaltungen wird den Vereinen die finanzielle Grundlage genommen, um überhaupt einen Spielbetrieb zu finanzieren. Bei uns sind schon drei Veranstaltung abgesagt worden von denen zwei über 50 Prozent der zusätzlichen und notwendigen Einnahmen für die Realisierung der Vereinsarbeit erwirtschaften. Im Worst Case steht auch von vielen Vereinen die Existenz auf dem Spiel.“ Zusammen mit seiner Stellvertreterin, Catharina Wichetek, fordert Münzer klare Ansagen und ein klares Konzept für die absehbare Zukunft im Motoball: „Was nützt es uns, wenn wir mit der Saison beginnen und nach der Hälfte der Spielzeit steht den Vereinen kein Geld mehr für Ersatzteile oder Anschaffungen zur Verfügung. Dann lieber einen klaren Schnitt und eine Absage der Saison 2020, um Planungssicherheit für die Vereine zu schaffen. Für uns ist dann eine Übertragung der entstandenen Kosten für Lizenzen oder Versicherungen auf die Meisterschaftsrunde 2021 hierfür jedoch unerlässlich. Alternativ wäre eine finanzielle Unterstützung der Regierung oder des DMSB denkbar, aber auch hier muss vorab geklärt werden, ob die dann zur Verfügung gestellte Summe überhaupt ausreichend für einen Spielbetrieb ist.“

Auf finanzielle Unterstützung seitens des Verbands oder der Politik hofft auch Frank Kube vom 1. MSC Seelze. Diese Gedanken macht sich dagegen Hans-Georg Prestenbach vom MSC Puma Kuppenheim nicht: „Über finanzielle Zuwendungen durch die Politik braucht man sich bestimmt keine Hoffnung machen, da werden die Vereine wahrscheinlich ganz hinten anstehen. Was ich mir wünschen würde, wäre Unterstützung vom Verband und die könnte so aussehen, dass beispielsweise die Lizenzen für die nächste Saison kostenlos wären. Das ist momentan aber alles Zukunftsmusik.“ Das Vereinsleben liebt bei allen Vereinen der Motoball-Bundesliga brach. Trotzdem halten die Vereinsmitglieder und Spieler via Handy, E-Mail oder Telefon regelmäßig Kontakt. „Die Mannschaft hält regen Kontakt über WhatsApp und Telefon. Auch gemeinsame Trainingseinheiten zu zweit sind fester Bestandteil des Alltags geworden. Jeder hält sich an die Vorgaben der Verwaltung und des Trainierteams“, erzählt Wichetek vom MSC Comet. Bei allen Motoballern in Deutschland ist aber sicher ein Gedanken gleich, den Hans-Georg Prestenbach ausspricht: „Am allerwichtigsten ist, dass wir alle gesund bleiben und der Albtraum bald ein Ende hat.“

//Thomas Meiler

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